DIE WALKÜRE
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Wiener Staatsoper
1.11.1999

Dirigentin: Simone Young

Siegmund - Siegfried Jerusalem
Hundig - Kurt Rydl
Wotan - Simon Esthes
Sieglinde - Nathalie Secunde
Brünnhilde -
Deborah Polaski
Fricka - Margarete Hintermeier


Mit romantischer Attitüde...
(Dominik Troger)

Simone Young ist eben dabei, ihren ersten Ring zu dirigieren. Und sie tut es auf eine wohltuend "altmodische" Art und Weise. Herrliches Ausschwingen der Motive, voller, breiter Klang, ein konzentriertes Orchester (was auch an den gut disponierten Blaesern zu hoeren war).Kein Zweifel, dass uns Donald Runnicles in den letzten Jahren mit intellektuelleren Ring-Interpretationen verwöhnt hat, eine Qualität, die freilich so richtig erst bei der "Götterdämmerung" zum Tragen kommt, wo sich die heißen Gefühle der Walküre schon zu einem grausamnüchternen Schicksalzusammenhang abgekühlt haben. Bei Simone Young lebt alles noch im Gewoge der Leidenschaften und sowohl Siegfried Jerusalem (Siegmund) als auch Deborah Polaski (Brünnhilde) ließen sich voll darauf ein. Siegfried Jerusalem, dessen Stimme dem Siegmund eigentlich längst entwachsen ist (die "Winterstürme" bereiten jedesmal wohl nicht nur den Zuhörern, sondern auch ihm Kopfzerbrechen), kämpfte wie immer mit ungeheurer Intensität gegen diese Tatsache an. Zusammen mit Deborah Polaski ergab das beispielsweise eine innige Todesverkündigung, vom Orchester herrlich begleitet. Deborah Polaski ist inzwischen zu einer Bruennhilde voll Heldenmut und fraulicher Verletztheit herangereift, ein wenig von der Art, wie sie früher Gwyneth Jones darzustellen vermochte. Simon Esthes mußte mit seiner Stimme hörbar haushalten, und hatte es schwer, neben Polaskis Brünnhilde zu bestehen. Grimmig beziehungsweise impulsiv: Kurt Rydl als Hunding sowie Nathalie Secunde als Sieglinde.