FALSTAFF
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Lyrische Komödie in drei Akten nach Shakespeare, Italienisch
Libretto: Arrigo Boito
Komposition: Giuseppe Verdi
Uraufführung am 9. Februar 1893 in Mailand

Schauplatz: Windsor, zur Zeit Heinrichs IV (1399-1413)

Sir John Falstaff - Bariton
Ford, Alices Gemahl - Bariton
Fenton - Tenor
Doktor Cajus - Tenor
Bardolfo - Tenor
Pistol - Bass
Mrs. Alice Ford - Sopran
Nannetta, Ihre Tochter- Sopran
Mrs. Quickly - Mezzosopran
Mrs. Meg Page - Mezosopran

1. Akt

Sir John Falstaff frönt den leiblichen Genüssen im Gasthof zum Hosenbande. Seine Diener Pistol und Bardolfo werden von Dr. Cajus beschuldigt, ihn "ausgenommen" zu haben. Die beiden leugnen und Cajus muß wieder abziehen. Auf der Suche nach neuen Geldquellen verfällt Falstaff auf die Idee, den beiden Damen Alice Ford und Meg Page Briefe mit der Einladung zu einem Rendevous zu schicken. Weil sich seine Diener weigern, die Briefe zu überbringen, wird die "Bestellung" an einen Pagen delegiert, und die Diener werden von Falstaff kurzerhand hinausgeworfen. Nachdem den Damen die Briefe zugestellt worden sind, Sinnen diese auf Rache. Zu diesem Zweck trifft man sich im Garten von Frau Ford. Während die Frauen Rachegelüste hegen, wird selbiges auch unter Windsors Männern besprochen. Die fortgejagten Diener weihen Mr. Ford, Cajus und Fenton, den Liebhaber von Fords Tochter Nanetta, in die Pläne ihres Herrn ein. Weder Frauen noch Männer tauschen aber ihre Pläne aus. Nur Fenton kann seine Nanetta kurz treffen, die eigentlich Dr. Cajus heiraten soll - wenn es nach dem Willen ihres Vaters geht. Mr.Ford soll Falstaff unter falschem Namen besuchen, um seine Pläne auszukundschaften. Die Frauen beschließen, Mrs. Quickly zu Falstaff zu schicken, um die Rendevous abzumachen.

2. Akt

Falstaff sitzt in seinem Hauptquartier. Die beiden Diener kommen und bitten untertänigst um Wiederaufnahme. Sie wird gewährt. Mrs. Quickly überbringt untertänigst die besten Wünsche der rendevousfreudigen Damen: Mrs. Ford habe heute für ihn Zeit, Mrs. Meg Page leider nicht. Mr. Ford führt sich mit einer Flasche Wein, Geld und einem falschen Namen bei Falstaff bestens ein. Er bittet ihn, die Tugend der Mrs. Ford zu brechen, damit er dann, weil er sie auch verehre, es leichter habe. Falstaff ist entzückt. Schließlich hat er schon ein Rendevous mit dieser Dame. Ford beginnt innerlich zu kochen, aber darf es sich natürlich anmerken lassen. Falstaff wirft sich in Schale und gemeinsam verlassen die beiden Herrn den Gasthof. In Fords Haus wird Falstaff schon von den Frauen erwartet. Man hat allerhand Vorbereitungen getroffen. Falstaff macht mit übertriebenen Avancen seine Aufwartung. Leider funkt ihm Mrs. Meg Page dazwischen, die die baldige Ankunft des Hausherrn ankündigt. Sie erzählt, dass Ford aus Eifersucht rase. Ford stürmt auch mit einer Handvoll Männer das Haus. Falstaff wird in einen vorbereiteten Wäschekorb gesteckt und in den vorbeifließenden Bach gekippt. Hinter einem Wandschirm treffen sich Nanetta und Fenton währenddessen zu einem flüchtigen Geschmuse, dass von Ford jäh beendet wird.

3. Akt

Falstaff sitzt auf der Bank vor seinem Stammgasthaus und sinniert mit einem Glühwein in der Hand über das Wesen der Welt. Als Mrs. Quickly mit einem Brief kommt, hat er ihr das kühle Bad im Bach natürlich noch nicht verziehen. Doch schließlich liest er den Brief doch, der ihn zu mitternächtlicher Stunde in Windsors Park bestellt, um das verunglückte Rendevous gebührend fortzusetzen. Während Falstaff mit Mrs. Quickly ins Gasthaus geht, wird von den übrigen der Plan besprochen, wie man Falstaff seine Liebestollheit endgültig austreiben könnte. Außerdem möchte bei dieser Gelegenheit Ford seine Tochter gleich mit Dr. Cajus vereinen, der bei der geplanten Maskerade als Mönch erscheinen soll. Mrs. Quickly belauscht diese Absicht. Um Mitternacht erscheint Falstaff bei der als Treffpunkt bezeichneten Eiche des schwarzen Jägers Herne. Frau Ford ist hier, scheint voller Liebeslust und doch wird das Pärchen bald getrennt, weil die "Wilde Jagd" herbeieilt. Falstaff versteckt sich zuerst, wird aber schnell gefunden und von Kobolden, Feen und dergleichen malträtiert. Doch dann erkennt er Bardolfo an dessen markanter Nase. Während Falstaff die Maskerade entlarvt, bereitet Ford die Hochzeit vor. Zwei verschleierte Paare knien zu Fords Füßen. Dr. Cajus wird mit der verschleierten Elfenkönigin vermählt, die sich dann aber als Bardolfo entpuppt, während das zweite getraute Paar aus Nanetta und dem ebenfalls als Mönch verkleideten Fenton besteht. Ford ist überlistet worden. Falstaff darf sich also fragen, wer hier wirklich der gefoppte ist und schließt mit der Schlußsentenz "Alles ist Spaß auf Erden...".