DON CARLOS (frz. Fassung)
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Wiener Staatsoper
18.10.2004
(5-aktige französische Fassung von 1867 inkl. bereits für die Uraufführung gestrichener Teile)

Dirigent:Bertrand de Billy

Inszenierung: Peter Konwitschny
Ausstattung: Johannes Leiacker

Philipp II, König von Spanien - Alastair Miles
Don Carlos, Infant von Spanien -
Ramón Vargas
Rodrigo, Marquis von Posa - Bo Skovhus
Der Großinquisitor - Simon Yang
Ein Mönch (Kaiser Karl V) - Dan Paul Dumitrescu
Elisabeth de Valois - Iano Tamar
Eboli, Prinzessin - Nadja Michael
Tebaldo - Cornelia Salje
Herold - Cosim Ifrim
Le Comte de Lerme - Benedikt Kobel
Stimme vom Himmel - Inna Los
Coryphée - Johannes Gisser


Verdi-Event
(Dominik Troger)

Eine Autodafé als Quotenbringer – Peter Konwitschny als Quotenbringer? Schon im Eingangsfoyer stand ein Spalier gutbanzugter Herrschaften, das mit Eintrittskarten lockte. Der Stehplatz war gerade zu dreiviertel voll. Der Direktor persönlich beriet sich beim rechten Stiegenaufgang mit einem Polizeioffizier und einem jener Männer im dunklen Anzug (und mit „Knopf im Ohr“), die man nur an ihrem Pokerface erkennt. Die Stimmung war offensichtlich etwas angespannt.

Doch zuerst passierte gar nichts. Schnell hatte man registriert, dass diesmal französisch statt italienisch gesungen wird – und dass man den ersten Akt sonst nicht zu sehen bekommt. Winterlandschaft in Frankreich, Carlos und Elisabeth im Glück, dann im Unglück, jedenfalls im historischen Kostüm und alles war in Ordnung.

Mit Beginn des zweiten Aktes, der im Kloster San Yuste spielt, hat sich eine weiße Wand mit vielen kleinen Türen (so klein, dass man als Erwachsener den Kopf einziehen muss), auf die Bühne gesenkt, die sie links, rechts und hinten abschloss. Es gibt kaum Requisiten, kahle, weiße Einöde verbreitet sich. Doch da kommt Karl V., getarnt als Gärtnermönch, die Krone in der Kuttentasche versteckt. Die zieht er einmal verschmitzt aus der Tasche, damit jeder weiß, wer er ist. Er pflanzt zusammen mit Carlos ein armlanges Bäumchen ein, dass dann bis zum Schluss, einsam im Vordergrund, seine Plastik- oder Seidenblätter recken wird. Auch da war noch alles Ordnung – manchmal wurde sogar ein wenig gelacht.

Posa tritt auf, ein wenig slapstickhaft, Augengläser auf der Nase, intellektuell, vielleicht Journalist? Man rätselt ein wenig darüber. Freundschaftsduett!!! Posa krabbelt mit Carlos über den Bühnenboden. Man rätselt wieder ein wenig. Aber eigentlich ist alles in Ordnung.

Zweites Bild, Hofdamen. Eboli, dann Königin. Immer ist noch alles in Ordnung. Dann die Unterredung mit Carlos. Man hat höchstens ein wenig Sorge, dass sich die SängerInnen bei den niedrigen Türen die Stirn anschlagen. Begegnung Elisabeth mit Carlos. Grimmig kommt der König herbei, traurige Elisabeth. Mutige Aussprache zwischen König und Posa. Wer therapiert hier wen? Man beginnt zu ahnen, dass es Konwitschny um die sehr menschlichen Seiten dieser Bühnenfiguren geht. Man beginnt zu ahnen, dass diese französische Fassung eine andere Dynamik entwickelt und erfordert. Trotzdem stellt sich bei mir eine gewisse Langeweile ein – und der Skandal lässt immer noch auf sich warten.

Dritter Akt. Maskenball. Elisabeth tauscht Maske mit Eboli. Es passt alles ganz gut, das Bühnenbild, in blauschattig nächtliche Farben gesenkt, entwickelt sogar ein wenig Reiz. Alles ist in Ordnung – doch, STOP! Jetzt kommt das ominöse Ballett: ganz oben, über der Bühne, flammt eine projizierte Schrift auf: „EBOLIS TRAUM“. Und die HÖLLE ist los. Nein, nicht auf der Bühne: im Zuschauerraum. Buhkaskaden stürzen nieder, sofort mischt sich Bravo hinein. Währenddessen hüpft die Ballettmusik dahin und Eboli und Carlos, Philipp und Elisabeth spielen im Stummfilmklamauk das kleine Glück des Durchschnittsmenschen vor, mit Ganslbraten, Sekt und Plattenspieler. Lachen (auch meines) mischt sich mit den Ablehnungschören und Bravorufern, und während man selbst an eine Revue der Marx Brothers denkt („A Night at the Opera“) ist man über den Hexenkessel betroffen und überrascht, der hier losgeht. Ein Herr schimpft sich fast einen Herzinfarkt herbei, es gibt Zwischenrufe. Das Haus tost. Die Ballettmusik kann man abschreiben. Der Pizzaservice bekommt Sonderapplaus.

(Das inszenierte Ballett war eindeutig vom Handlungsfluss getrennt und – der Vergleich mit dem Stummfilm legt es nahe – als eine Art „Einspielung" gedacht. Für mich hat es da keinen Bruch mit der eigentlichen Handlung gegeben. Auch ein Ballett hätte die Handlung unterbrochen, wenn auch weniger scharf abgegrenzt. Ebolis Traum war von der Anpassung der pantomimischen Bewegungen an die Musik exzellent (!) umgesetzt.)

Eboli wacht auf, und es geht weiter. Von ein paar halblauten Zwischenrufen noch gestört, nimmt die Handlung ihren Faden wieder auf. Konwitschny entblättert nach und nach die Figuren, schält ihre geheimen Wünsche heraus. Er wird das bis zum Schluss durchhalten, in gesteigerter Dynamik. Die Sänger folgen ihm willig. (Vor allem die Damen hatten an Bühnenpräsenz die Nase vorn.) Trotzdem kann ich nach wie vor mit diesem Posa nichts anfangen, er entschlüpft mir zwischen den Fingern, wendig scheint er sich nach der Situation zu drehen und zu wenden. Dabei schien er mir immer als eine Säule der Ehrenhaftigkeit in diesem Spiel um Macht und Hofintrige.

Pause. Doch HALT, das ist keine richtige Pause. Jetzt kommt diese ominöse Autodafé. Sie wird als TV-Event inszeniert, der auch billige Agitprop-Effekte nicht verschmäht. Sie spielt im Zuschauerraum, sie spielt auf der Bühne. Großleinwände. Die KETZERVERBRENNUNG! DAS ist der QUOTENBRINGER! Die Hauptstiege dient als Auftrittsort. Laufsteg für das spanische Königspaar. Das Publikum drängt sich. Eine dümmliche TV-Ansagerin. „Bei uns gibt es keine zweite Reihe, wir übertragen aus der Wiener Staatsoper, 2100 Menschen haben sich versammelt. Ich stehe hier im Schwindfoyer, das als einziger Teil des Hauses im zweiten Weltkrieg nicht zerstört worden ist. In zehn Minuten wird das spanische Königspaar..." Neugieriges Publikumschauen. Und dann die Ketzer. Sie werden nicht verbrannt, nur durch das Foyer auf die Bühne gestoßen, um dann hinter einer der vielen Türen zu verschwinden. Und anstelle brennender Menschen stößt die High-Society mit Sektgläsern an. Flandrische Parteigänger werfen von der Galerie Flugzettel. Und von Verdis Musik bekommt man nur mehr unzusammenhängende Klangfetzen mit. Sie geht im Publikumsprotest unter – oder in der Zustimmung – oder in einem latenten Hintergrundrauschen. Denn das Licht bleibt an.

(Diese Umsetzung der Ketzerverbrennung geht eindeutig auf Kosten von Verdis Musik. Man versucht hier ein wenig, den Teufel mit dem Belzebuben auszutreiben. Die Kritik an der Event-Kultur hat zur Folge, dass man das Medium der Kritik, die Oper, selbst zum Event macht. Das kann nur in Ausnahmefällen funktionieren. Vielleicht ist das ein solcher?!)

Wieder Pause – und schon geht es weiter – das heißt, eigentlich war dann die Luft für mich wirklich draußen. Im vierten Akt kommt es wesentlich auf die Sänger an – und weil der Philipp von Alastair Miles so gar nicht zur großen Bühnen- und Sängerpersönlichkeit avancierte, und weil der Carlos mit Ramon Vargas für meinen Geschmack zu leicht besetzt war, weil Bo Skovhus mir den Posa immer noch nicht verdeutlichen konnte (oder Konwitschny?), und weil es auch Elisabeth an dieser letzten gesanglichen Gestaltungskraft und den feinsilbrigen Pianohöhen ermangelte, in die sich für mich Elisabeths Seele verflüchtigt (mglw. kam ich auch hier mit der Inszenierung oder der frz. Fassung in Konflikt?), weil der Großinquisitor gar nicht so furchteinflößend war (eher ein seniler, machtgieriger Alter) und weil zu guter Letzt auch der Eboli jenes Maß an Feinschliff abging, das gerade das französische Fach doch zuallerst für sich beanspruchen sollte, wurde mir der Abend denn doch zu lang. Und de Billy dirigierte immer noch nicht packender, wenn auch kammermusikalisch fein und schön gestimmt. Es gab nach den Arien auffallend wenig Applaus, das Publikum schien auch schon ein wenig müde geworden. Lag es an der französischen Fassung, an der Länge? Der Abend hatte schon um 17h begonnen, an einem Montag wohlgemerkt!

Erst beim Schlussapplaus waren wieder alle munter – eifriges Pro und Kontra. Die vielen Buhrufe für das Sängerteam und den Dirigenten waren vom künstlerischen Standpunkt nicht nachvollziehbar, die für die Regie hatte man zwar erwarten können, waren in ihrer Gehässigkeit aber schwer zu überbieten. In Summe hielt Konwitschny durchaus die Balance zwischen einer nachvollziehbaren Umsetzung des „Opern-Stoffes“ und den beiden „Aufregern“. Mir persönlich hat diese Produktion weitaus besser gefallen als seine Grazer „Aida".

Und was ist das Fazit? Die italienische Fassung bleibt im Spielplan. Das wird viele trösten. Und ob sich fünf Stunden „Don Carlos“ im Repertoire halten – als „Event“ und „Quotenbringer“ – das wird die Zukunft zeigen.

(2. leicht redigierte & um einige erläuternde Anmerkungen vermehrte Fassung vom 19.10.)

Die Tageszeitungen geben diesem Don Carlos natürlich breiten Raum. (Originalzzitate wie immer in Fett-Schrift.)

„Wiener Wut“ titelt Gerhard R. Koch in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (20.10.), der vermeint, der „Gralshüterschaft“ der Wiener „Theater- und Konzertabonnenten“ die Leviten lesen zu müssen, weil sie „bei Abweichungen vom Kultbild des Wahren, Schönen, Guten keinen Spaß verstehen.“ Und weiter: „Selten allerdings erlebte man den Riß zwischen Kunstwirklichkeit und besitzerstolzer Autosuggestion so klaffend breit wie nun bei der Staatsopernpremiere von Verdis Don Carlos.“ Bei „Ebolis Traum“ war die Vorstellung für ihn wegen der Publikumsproteste „kurz vor dem Abbruch“. Bezüglich Werk meint Koch: „Es sind tatsächlich zwei verschiedene Opern.“ Mit der Besetzung scheint er konform zu gehen, weil er schreibt, „daß die französische Diktion keiner Riesenstimmen bedarf, gleichzeitig flüssiger ist und mehr Zeit braucht“.

Ulrich Weinzirl in der „Welt“ (21.10.) findet: „Im Grunde hätten sowohl Bertrand de Billy als auch Regisseur Peter Konwitschny uneingeschränkten Jubel verdient.“ Und er lobt eine „perfekte Ensembleleistung“. „Hinreißend“ war für ihn das Dirigat: „Kammermusikalische Transparenz versteht sich von selbst, aber der natürliche Duktus der Phrasierungen bringt Verdis Klangwunder gleichsam zum Atmen.“

„Liebe unterliegt dem Terror“ findet Irmgard Schirmer in der „Frankfurter Neuen Presse“ (20.10.) Für sie hat Konwitschny „das Ensemble zu einem harmonisch agierenden Ganzen geformt.“ Sie lobt seine „sorgfältige Personenführung“ und seine „hoch musikalische Inszenierung“. Betreffend Besetzung notiert sie: „Vargas ist ein jugendlich-schwärmerischer Don Carlos, der in der aus Georgien stammenden Sopranistin Tamar eine bestimmte, dabei betörend geschmeidige Partnerin findet.“ Allerdings: „Die lyrische Gestaltung durch das Ensemble wirkt insgesamt jedoch fast zu leicht gegenüber der Wucht des Geschehens (...)".

Ausführlich nimmt Wilhelm Sinkovicz in der „Presse“ (20.10.) zur Aufführung Stellung. Er stellt sich der Frage nach den zwei Szenen, „die diskussionswürdig erscheinen.“ Und kommt zum Schluss: „Würde heute eine Ketzerverbrennung als Volksfest gefeiert, es wäre eben dieses Medien-Ereignis. Ist es erlaubt, Gedanken-Brücken zu schlagen? Ist es vermessen das Ballett in eine TV-Reality-Show zu verwandeln, die den Traum der Prinzession Eboli als Weibchen im Hause Carlos illustriert?“ Sinkovicz widmet der gespielten Urfassung breiten Raum und die Besetzung sowie Betrand de Billy am Pult haben für ihn hier eine sehr adäquate Umsetzung erreicht. „Zudem führte de Billy die Sänger mit höchstem Gespür für deren Atem und Verdis expressives Phrasierungsgenie. Da wird es möglich, daß selbst in Momenten, wo dramatischere Stimmen erforderlich scheinen, mit lyrischem Grundton gesungen werden kann.“ Er gesteht zu, dass Ramon Vargas Don Carlos einen „Grenzfall“ darstelle, findet aber, dass er die Partie mit „ausdrucksstarken Piani und subtisöten Fiorituren“ versehe, was ihn zum „vokalen Ereignis“ mache. Und er betont, wie wichtig bei dieser gespielten Fassung das „Gefühl für Zwischentöne“ sei. Nadja Michael beschreibt er als „dramatischen, gewiß nicht schönen, doch expressiven Mezzo“. Bo Skovhus liege der Posa „in vielen Momenten zu tief“, Alastair Miles gab den König Philipp „recht rüde und unbeherrscht, in der Arie jedoch von belkantesker Noblesse“.

Als „wenig originellen Gag“ sieht Walter Beyer in den „OÖ Nachrichten“ (20.10.) die Ketzerverbrennung, die man im „Tohuwabohu des hereinströmenden Publikums untergehen lässt.“ Er findet, dass sich Bertrand de Billy als „umsichtiger Dirigent“ erwiesen hätte, aber „die Besetzung erreicht bedauerlicherweise diesmal bestenfalls Mittelmaß.“ Am besten haben sich für ihn noch Iano Tamar als Elisabeth und Dan Paul Dumitrescu als Karl V. geschlagen.

In der „Kleinen Zeitung“ (19.10. online) meint Michael Tschida, das man diese „Spompanadeln nicht mögen“ muss (Ebolis Traum und die Ketzerverbrennung). „Aber es fasziniert, wie Konwitschnys irritierendes Intermezzo und das freche Autodafé inmitten einer Spaßgesellschaft seine feinnvervige Regie konterkarieren.“ Er hat gewisse Bedenken was Ramón Vargas betrifft „bekommt als Titelfigur keinen Bühnen-Oscar“, ist aber in Summe mit Besetzung und Dirigat zufrieden.

Ljubisa Tosic wünscht sich im „Standard“ „noch mehr Konwitschny“ und findet, es würde über weite Strecken auf der Bühne „konventionell agiert“. Die beiden so stark beeinspruchten Szenen seien „nur eine belebend heutige Interpretation dessen, was im Stück von Konflikt zwischen Staatsräson, Machterhalt und Sehnsucht nach privater Selbsterfüllung angelegt ist. (...) Das Frappante bei Konwitschny ist diese Vielfalt des Ausdrucks. Das Grelle und das Intime sind bei ihm in eleganter Balance, (...)“. Er findet aber, dass „die meisten Protagonisten ein eher zu leichtes Material aufweisen.“ Ramón Vargas „Beschere dem Abend Momente zartester Lyrik“, es fehle ihm insgesamt „an nötigem Volumen“ und die Ausstrahlung sei „außer sympathisch nur harmlos“. Der Philipp könne seiner „engagierten, jedoch zu platten Rollengestaltung vokale Ausstrahlung nicht zur Seite stellen“. Nadja Michael habe immerhin die „nötige Ausdrucksschärfe“, Iano Tamar liefer nicht „das Besondere“, komme aber „gut über die Runden.“

Die „Salzburger Nachrichten“ titeln „Ein großartiges Drama um Liebe und Macht“. Laszlo Molnarwien meint, es wäre ganz große Kunst, „wenn man nicht mehr zur Ruhe kommt.“ Und er findet, „diese Inszenierung (...) ist ein Meisterwerk an psychologischer Genauigkeit und exakter Personenführung.“ Und weiter: „Man darf hohes Niveau erwarten, aber kein brillantes Sängertheater.“ Für ihn liegen die Stärken des Ensembles vor allem darin, „wie sie ihre Rollen als Aufgabe für Stimme und Darstellung zugleich verstehen.“

Der „Kurier“ (gezeichnet gp/apa vom 19.10., online) beginnt mit der gehörten Bittstellung eines Besuchers an den Hausherrn Ioan Holender „Herr Direktor, muss denn das sein?“ Dabei habe Konwitschny „eine über weite Strecken sehr schlichte, durchdachte Inszenierung (...) geliefert.“ Die Stimme von Vargas wurde als „etwas zu klein für die Rolle“ empfunden. „Er war nicht der einzige, der streckenweise Schwierigkeiten hatte, sich gegen das dominante Orchester durchzusetzen. Bo Skovhus strotzte als Rodrigue vor Energie, wenn auch auf Kosten der Leichtigkeit.“ Richtig „ungemütlich“ wäre es aber während des Autodafés geworden. „Zum Fest des Königs musste man Flugzettel mit Erschießungsbildern ertragen. Anlass für so manchen Buh-Orkan.“

Christina Mondolfo in der „Wiener Zeitung“ (20.10.) findet, in dieser Regie wären „Don Carlos und Elisabeth junge Menschen, die wirklich Liebe für einander empfinden und ihre Verzweiflung unter ihrem Pflichtbewusstsein und dem Bemühen um Frieden in einem kriegsgeschüttelten Land vergraben.“ Die Ballett-Musik habe Konwitschny „eigenwillig, aber stimmig und logisch“ umgesetzt. Die Autodafé-Szene schätzt sie als „etwas problematisch“ ein, „nicht von der Idee her, sondern von der Umsetzung.“ Wobei sie vor allem den beeinträchtigten „Hörgenuss“ betont.