LE NOZZE DI FIGARO/DIE HOCHZEIT DES FIGARO

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Oper in vier Akten nach Beaumarchais, Italienisch
Libretto: Lorenzo da Ponte
Komposition: Wolfgang Amadeus Mozart
Uraufführung am 1. Mai 1786 in Wien

Aufführungsdauer mit einer Pause: Etwas über dreieinviertel Stunden

Schauplatz: Das Schloß des Grafen in der Nähe von Sevilla, Ende des 18. Jahrhunderts

Graf Almaviva - Bariton
Die Gräfin - Sopran
Susanna, deren Kammermädchen - Sopran
Cherubino, Page des Grafen - Sopran
Figaro, des Grafen Kammerdiener - Bass
Marcellina, Beschließerin im Schloss - Alt
Doktor Bartolo, Arzt - Bass
Basilio, Musikmeister - Tenor
Don Curzio, Richter - Tenor
Antonio, Gärtner - Bass
Barbarina, seine Tochter - Sopran
Diener, Bauern etc.

1.Akt
Susanna und Figaro sind gerade dabei, ihr Zimmer einzurichten. Braut und Bräutigam können ihr Glück aber noch nicht richtig genießen: erstens lässt Graf Almavia die Hochzeit immer wieder verschieben, zweitens liegt das Zimmer in auffallender Nähe zu den Gemächern des Grafen und drittens ist noch ein Figaro betreffendes Eheversprechen aufrecht, falls er Marcellina nicht einen vor langer Zeit geborgten Geldbetrag zurückzahlt. Figaro ist freilich entschlossen, all diesen Hindernissen zu trotzen und seine Susanna endlich als Braut heimzuführen "Se vuoi ballare, Signor Contino.../Will der Herr Graf ein Tänzchen nun wagen..." Marcellina versucht sich indessen, der Unterstützung von Dr. Bartolo zu vergewissern. Diesem hat Figaro bei der Entführung der jetzigen Gräfin Almavia (die Rosina, die wir aus Rossinis "Barbier von Sevilla" kennen), übel mitgespielt. Nachdem Marcellina von Susanne fortgescheucht worden ist, huscht der Page Cherubino verzweifelt in Susannas Zimmer. Der Graf will ihn entlassen, weil er sich mit Barbarina hat erwischen lassen ("Non so piu cosa.../Ich weiß nicht, wo ich bin, was ich tue..." Just in diesem Moment kommt auch der Graf ins Zimmer. Cherubino versteckt sich. Der Graf hat auf das "Recht der ersten Nacht" verzichtet, was ihm aber jetzt leid tut, weil ihm Susanna gar zu gut gefällt. Er versucht sie zu einem abendlichen Rendevous im Park zu überreden. Basilio schneit bei der Tür herein. Der Graf versteckt sich. Basilio versucht Susanne ebenfalls zu einer gewissen Offenherzigkeit gegenüber dem Grafen zu bewegen. Außerdem macht er ein paar Bemerkungen betreffend Cherubino und der Gräfin. Der Graf kommt wütend aus dem Versteck und entdeckt zu allem Überdruß noch Cherubino. Dieser hat freilich die Annäherungsversuche des Grafen mitbekommen. Deshalb verleiht ihm der Graf eine Offiziersstelle mit dem Befehl zum sofortigen Abmarsch. Da kommt Figaro mit jungen Bauern und Bäuerinnen. Sie loben den Grafen dafür, dass er auf das Recht der "Jus primae noctis" verzichtet habe, ein Verzicht, der erstmals Figaro und Susanna zugute kommt. Aber der Graf erbittet sich für das Hochzeitsfest noch kurzen Aufschub, er hofft, dass Marcellina Einspruch erhebt. Zum Abschluss des Aktes gibt Figaro dem armen Cherubino noch einige nützliche Tipps für das Soldatenleben.
2.Akt
In ihren Gemächern ist die Gräfin traurig darüber, dass die Liebe ihres Gemahls nachlässt (Kavatine: "Progi armor.../Hör mein Flehen..."). Susanna und Figaro erscheinen. Figaro hat sich nämlich eine Plan ausgedacht, mit dem alles ins Lot kommen soll. Der Graf soll auf die Gräfin eifersüchtig gemacht werden. Susanna soll außerdem dem Graf das Stelldichein zusagen. Statt Susanna wird aber Cherubino in Frauenkleidern den Grafen erwarten. Cherubino, den Figaro ebenfalls herbeordert hat, wird von der Gräfin und Susanna gleich in ein Kleid gesteckt, um die Wirkung dieser Maskerade auszuprobieren. Doch inzwischen hat der Graf bereits einen von Figaros anonymen Briefen erhalten, nämlich den, der die Eifersucht auf die Gräfin schüren soll. Cherubino flüchtet ins Kabinett, die Tür wird verschlossen. Auch Susanna versteckt sich. Der Graf ist mißtrauisch. Als er aus dem versperrten Zimmer Lärm hört, sagt die Gräfin, es wäre Susanna, die sich für das Fest umkleide. Der Graf verriegelt alle Türen und befiehlt der Gräfin mitzukommen. Er möchte sich Einbruchswerkzeuge besorgen. In der Zwischenzeit springt Cherubino aus dem Fenster in den Garten und Susanna sperrt sich im Kabinett ein. Der Graf poltert heran, die Gräfin ist verzweifelt und gesteht, dass sich Cherubino hier versteckt halte. Zur allgemeinen Überraschung ist aber nur Susanna im Kabinett und der Graf muss um Verzeihung bitten. Figaro meldet, dass alles zur Hochzeit bereit sei. Doch der Gärtner kommt und beschwert sich, dass jemand seinen Blumentopf zerbrochen und aus dem Fenster gesprungen sei. Außerdem habe dieser Jemand etwas verloren. Es ist Cherubinos Offizierspatent. Figaro versucht den aufkeimenden Verdacht des Grafen zu zerstreuen. Er selbst sei aus dem Fenster gesprungen, und er habe das Patent von Cherubino zurückerhalten, weil das Siegel gefehlt habe. Das Siegel fehlt auch wirklich. Als nun noch Marcellina mit Bartolo und Basilio im Schlepptau erscheint, um auf die Erfüllung von Figaros Eheversprechen zu drängen, ist das Chaos perfekt, und der Graf ordnet eine Untersuchung an.
3.Akt
Festsaal. Susanna willigt in das Rendevous ein. Der Graf ist entzückt. Inzwischen hat sich allerdings die Gräfin dazu entschlossen, selbst in Susannas Kleidern den Grafen im Garten zu erwarten. Es folgt die Verhandlung über Marcellinas Ansprüche. Dabei stellt sich heraus, dass Figaro der Sohn einer Liebschaft zwischen Marcellina und Bartolo ist. Damit ist Figaro gerettet, und der Hochzeit steht endgültig nichts mehr im Wege. Die Intrige ist aber noch nicht zu Ende. Die Gräfin, gewillt die Liebe des Gatten wiederzugewinnen, diktiert Susanna einen Brief, in dem sie den Grafen zum Rendevous bestellt. Der Hochzeitszug naht. Cherubino, in Frauenkleidern, wird abermals entdeckt. Barbarina besänftigt den Grafen. Susanna steckt dem Grafen das neue Briefchen zu, der daraufhin in bester Laune das Fest eröffnet.
4.Akt
Figaro und Marcellina treffen im Park auf Barbarina, die eine verlorene Nadel sucht (Mit ihr hatte die Gräfin das Briefchen für den Grafen verschlossen.) Figaro, der nichts von dem Plan der Gräfin und Susannas weiß, wird nun seinerseits auf Susanna eifersüchtig. Inzwischen haben Susanna und die Gräfin ihre Kleider getauscht. Der Graf macht der Gräfin im Gewand der Susanna den Hof. Figaro erkennt schnell, dass die Susanna die Gräfin ist und macht sich an die richtige Susanna heran. Der Graf meint nun, die Gräfin habe ein Rendevous mit Figaro. Er ruft alle Anwesenden zusammen und kündigt ein Strafgericht an. Aber da erscheint die Gräfin - als Susanna - und es ist an dem Grafen um Verzeihung zu bitten. So haben sich letztlich alle Paare gefunden und das Hochzeitsfest kann ungetrübt weitergehen.