DON GIOVANNI
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Wiener Volksoper
14.9.2006

Dirigent: Leopold Hager

Don Giovanni - Morten Frank Larsen
Komtur - Sorin Coliban
Donna Anna - Melba Ramos
Don Ottavio - Matthias Klink
Donna Elvira - Heidi Brunner

Leporello - Michail Schelomianski
Zerlina - Elvira Soukop
Masetto - Markus Raab

„Etwas schwunglos
(Dominik Troger)

An der Volksoper wurde der „Don Giovanni“ wieder auf den Spielplan gesetzt: in deutscher Sprache und einer hübschen, volkstheaternahen Inszenierung.

Aber dass an diesem Abend ein wenig der Schwung fehlte, war schon zu spüren. Ein Vergleich mit der vielbejubelten Don Giovanni-Produktion im „Theater an der Wien“ drängt sich auf – aber da wurde es verabsäumt, mit einem wirklich wiederaufgefrischten Volksopern-„Don Giovanni“ Kontra zu geben. Das Inszenierungskonzept gefällt mir nach wie vor, weil sich das spielerische Element der Handlung aus der Tradition des Wiener Vorstadttheaters entwickelt. Aber die Produktion ist doch über 15 Jahre alt und man müsste sie wieder mal richtig aufmöbeln, die Konturen schärfen, ein paar neue Ideen einbringen, ein Ensemble schweißen.

Die Besetzung war weitesgehend bekannt - aber bei mir stellte sich nicht das Gefühl ein, dass die die Mehrheit der Beteiligten zur Bestform auflief. Morten Frank Larsen weckte wieder viel Sympathien im Publikum und seine legere, aber bestimmte Art hat viel für sich. Heidi Brunner war eine Donna Elvira mit viel Persönlichkeit. Michail Schelomianski spielte den Leporello als etwas eigenwilligen, manchmal fast beschränkt wirkenden Diener. Melba Ramos sang mit viel Gefühl, aber eine emphatische Donna Anna war sie nicht. Matthias Klink präsentierte zwei gut vorgetragene, durchgestaltete Arien. Die Zerlina (Elvira Soukop) war nicht so naiv angelegt, eher ein wenig kokett, mit hübscher, nach oben hin nicht mehr so runder Stimme. Markus Raab (Masetto) spielte einen eher einfachen Bauern, der Komtur von Sorin Coliban war von passender Präsenz. Leopold Hager pflegte einen leicht konturlosen, mehr romantischen Traditionen verhafteten Mozartstil. Er verzichtete auf scharfe Akzente und vermied ein trockenes, hartes Klangbild.