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Wiener Staatsoper
14.1.2006

Dirigent: Julia Jones

Fiordiligi - Adriana Damato
Dorabella - Elina Garanca
Guglielmo - Adrian Eröd
Ferrando - Roberto Saccà
Despina - Helen Donath
Don Alfonso - Pietro Spagnoli


Guter Start ins
Mozartjahr
(Dominik Troger)

Mozart wird derzeit überall reichlich gespielt, was nicht weiter verwundert. An der Staatsoper startete man ins Mozartjahr mit „Cosi fan tutte“. (Nachfolgende Anmerkungen beziehen sich auf die dritte Aufführung der laufenden Serie.)

Die Aufführung gab wenig Grund zum Klagen. Im Vergleich zu Mutis „Figaro“ klang Julia Jones akzentuiert-minimalistischer „Mozartsound“ schon ein wenig „herb“, aber das wusste man im Vorhinein. Das Ensemble machte seine Sache prächtig, teils zufriedenstellend: Elina Garancas Dorabella ist durchströmt von delikater, lebensfroher Erotik, durchtönt von musikalischer Sinnlichkeit. Ihr Timbre scheint mir noch runder und voller gereift. Ihr am nächsten steht Adrian Eröd als vordergründig etwas schüchterner Gugliemo, der gesanglich verführerisch und mit dezenter, aber bestimmter Noblesse, um Dorabella zu werben vermag. Adriana Damato stellte sich als Fiordiligi dem Staatsopernpublikum vor. Sie verfügt über eine vielversprechende Stimme und jenen jugendlichen Charme, der Aussehen, Spiel und Gesang gleich noch einmal so anziehend macht.

Roberto Saccà geht mir zu forsch an die Partie heran. Seine Stimme klingt „streng“, zarter Gefühlsausdruck ist nicht ihre Sache. Helen Donath ist als Despina in jeder Hinsicht ein Genuss und Lacherfolg, bei ihr liegt das komödiantische Element in besten Händen. Pietro Spagnoli habe ich seine philosophischen Machenschaften nur phasenweise abgekauft, gesanglich sammelte er einiges an Pluspunkten.

Es gab mehrmals kurzen Szenenapplaus, der Schlussbeifall war stark, aber eher kurz.