LA JUIVE/DIE JÜDIN

Aktuelle Spielpläne & Tipps
Forum
Opernführer
Chronik
Home
Zurück

 

Oper in fünf Akten, Französisch
Libretto: Eugène Scribe
Komposition: Jacques Frommental Halèvy
Uraufführung am 23.Februar 1835 in Paris

Aufführungsdauer mit zwei Pausen: Etwas unter vier Stunden

Schauplatz: Konstanz zur Zeit des Konzils im Jahre 1414

Kardinal Brogny, Präsident des Konzils - Bass
Leopold, Reichsfürst von Österreich - Tenor
Prinzessin Eudoxie, Nichte des Kaisers - Sopran
Eléazar, ein jüdischer Goldschmied - Tenor
Rachel, seine Tochter - Sopran
Ruggiero, Schultheiß von Konstanz - Bass
Albert, Hauptmann - Bass
Kaiser Sigismund (stumme Rolle)
Volk etc.

1.Akt
Leopold hat die Hussiten besiegt. Das Volk jubelt auf dem Domplatz. In den Jubel mischen sich die Hammerschläge des Goldschmieds Eléazar, die das Fest stören. Die Menge macht ihn ausfindig und zerrt
ihn samt Tochter heran. Kardinal Brogny begnadigt
den Goldschmied. Die beiden kennen sich von früher. Eléazar lastet ihm den Tod seiner Söhne an (als der Kardinal noch in Rom Staatsmann gewesen war). Brogny wiederum glaubt, seine Frau und seine Tochter bei einem Brand verloren zu haben - dabei hat Eléazar die Tochter retten können und als Jüdin erzogen, es ist das nämlich seine vermeintliche Tochter Rachel. Wenig später kommen die beiden wieder in eine prekäre Situation, in der ihnen Leopold zur Seite steht. Leopold hat sich nämlich in Rachel verliebt und verkehrt als jüdischer Maler im Hause des Goldschmieds.

2.Akt
Pessachfeier im Hause Eléazars. Rachel bemerkt, wie ihr Verehrer heimlich das geweihte Brot zu Boden fallen lässt. Doch Prinzessin Eudoxie erscheint, mit der Leopold zu allem Verdruss auch noch verheiratet ist. Schnell wird alle Festgerätschaft verräumt, die Teilnehmer an der Feier verstecken sich, und Eléazar kann Eudoxuie seine Schmuckstücke zeigen, weil sie ein Geschenk für Leopold kaufen möchte. Kaum ist sie weg, stellt Rachel Leopold zur Rede und dieser gesteht ein Christ zu sein. Er bewegt Rachel zur Flucht, aber da tritt Eléazar dazwischen und will Leopold töten. Rachel fleht trotzdem um den Segen des Vaters für ihre Beziehung. Aber Leopold kann nur mehr flüchten, schließlich ist er ja schon verheiratet. Und er lässt statt Liebe Hass zurück.

3.Akt
Rachel hat sich auf Leopolds Spuren geheftet und ist bis zum Palast gekommen. Sie schleicht sich bei Eudoxie als Dienerin ein. Als Eléazar kommt, das gekaufte Schmückstück abzugeben, stellt Rachel Leopold bloß und bekennt ihr Verhältnis. Kardinal Brogni belegt Eléazar, Rachel und Leopold mit einem Bannfluch
4.Akt
Eudoxie überredet im Gefängnis Rachel, die Schuld auf sich zu nehmen. Der Kardinal bietet Eléazar an, sich taufen zu lassen, um dem Todesurteil zu entgehen. Eléazar lehnt ab. Eléazar erklärt noch dem Kardinal, dass seine Tocher nicht tot ist, sondern im Haus eines Juden lebt. Mehr sagt er nicht. Am Ende des 4. Aktes kommt die berühmte Tenorarie "Rachel, quand du Seigneur"...
5.Akt
Richtstätte. Rachel und Eléazar sollen in einen Kessel siedenden Wassers geworfen werden. Brogny gibt ihnen noch einmal die Chance sich zu bekehren und möchte mehr über das Schicksal seiner Tochter erfahren. Eléazar schweigt dazu. Aber in dem Augenblick, in dem Rachel in den Kessel geworfen wird, ruft er dem Kardinal zu: "Dort ist sie!"