I PURITANI
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Wiener Staatsoper
30.1.2010

Dirigent: Jan Latham-König

Lord Gualtiero Valton - Janusz Monarcha
Sir Giorgio - Christof Fischessert
Lord Arturo Talbo - Shalva Mukeria
Sir Riccardo Forth - Boaz Daniel
Sir Bruno Roberton - Benedikt Kobel
Enriquetta di Francia - Zoryana Kushpler
Elvira - Edita Gruberova

Edita Gruberova wieder als Elvira
(Dominik Troger)

Edita Gruberova ist für drei Vorstellungen der Bellini‘schen „Puritaner“ in Wien zu Gast – und ihre Elvira wurde bei der hier besprochenen zweiten Vorstellung vom Publikum enthusiastisch gefeiert.

Der Abend begann allerdings mit einer Ansage: Boaz Daniel, in dieser Serie Rollendebütant als Sir Riccardo Forth, hatte eine Verkühlung ereilt – und er musste ihr dann auch einigen sängerischen Tribut zollen.

Edita Gruberovas Elvira verzückte wieder das Publikum. Ihre Gestaltungskraft, ihr ausbalancierter Vortrag, die an- und abschwellenden Piani, die nach wie vor die Zuhörerschaft in das Reich schwerelosen Gesanges entführen, genießt man stets aufs Neue mit ungeteilter Bewunderung. Es ist ja nicht so, dass man nicht wüsste, wie lange ihre Karriere jetzt schon anhält, und es ist ja nicht so, dass man nicht die Möglichkeit hätte, das Heute mit 10, 20 oder 30 Jahren alten Tondokumenten zu vergleichen, trotzdem – und das ist das nahezu unbegreifliche – bewährt sich diese Stimme stets auf Neue im Augenblick der Aufführung und scheint auf der Bühne, in der Anwesenheit eines atemlos lauschenden Publikums, gewissermaßen einen unerschöpflichen Jungbrunnen zu finden.

Shalva Mukeria sang einen höhensicheren Arturo. Die Höhe ist bei ihm nicht filigran, sondern durchaus so tragfähig, dass sie heutigem Publikumsgeschmack genügt. Seine romantische Kantabilität besitzt auch für die Staatsoper noch genug Durchschlagskraft. Seine Mittellage fällt dagegen ein wenig ab. Christof Fischessert überzeugte mit einem „stimmigen“ Sir Giorgio. Die übrige Besetzung zeigte sich solide. Das Orchester unter Jan Latham-König brauchte ein längere Anlaufphase, um sich mit nicht sehr stark spürbarem Engagement dieser Aufgabe zu entledigen.

Die finale Cabaletta, „Oh! sento o mio bell'angelo“, eine Hinzufügung, die aus einer von Bellini noch konzipierten Zweitfassung der „Puritaner“ stammt, wurde von Edita Gruberova im Gegensatz zu früheren „Puritani“-Serien nicht gesungen. Man spielte den „üblichen“ Schluss.