LA VIDA BREVE

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de Falla -Portal

Konzerthaus
15.3.2007
Konzertante Aufführung

Dirigent: Josep Pons

Orquesta Nacional de Espana
Coro Nacional de Espana

Salud - Ana Ibarra
La Abuela - Marina Pardo
Carmela - Maria José Callizo
Paco - César Hernández
Voz en la fragua - Gustavo Pena
El Tio Sarvaor - Enrique Baquerizo
Manuel - José Antonio López
Cantaora - Carmen Linares


Spanische Stunde
(Dominik Troger)

Manuel de Falla war der erste konzertante Opernabend dieser Saison im Wiener Konzerthaus gewidmet. Im Mittelpunkt stand die Kurzoper „La vida breve“.

Vorher gabs aber noch das liedbegleitete Ballett „El amor brujo“, das mehr im Sinne von Salonmusik spanisches Kolorit, impressionistische sowie spätromantische Anklänge durcheinanderwürfelt. Der Gesang der Flamenco-Größe Carmen Linares ging im Konzerthaussaal trotz Verstärkeranlage ein wenig unter: ihre rauchige Stimme und ihr levantinischer Gesangsstil brauchen wohl die Nähe kleiner Räume, wo das Spiel mit dem erotischen Ritual des Flamenco das Publikum direkter einbezieht.

Nach der Pause folgte „La vida breve“, eine „lyrisches Drama“, dass Vorbilder des italienischen Verismo nicht verleugnet und ein wenig an andalusischer Folklore erstickt. Die italienischen Vorbilder sind jedenfalls stringenter und besser auf eine handfeste Bühnensituation zugeschnitten. „Das kurze Leben“ bietet zwei Zwischenspiele sowie zwei Akte, und die eigentliche Handlung ist mehr schablonenhaft gefertigt. Paco hat mit Salud ein Verhältnis, löst das Eheversprechen aber nicht ein, sondern heiratet standesgemäß die reiche Carmela. Salud kommt auf die Hochzeit und stellt Paco zur Rede. Das Ende kommt dann ein wenig plötzlich: Salud stirbt vor den Augen des untreuen Geliebten, wohl an „gebrochenem Herzen“.

Die Umsetzung war redlich, besetzt mit (teils jungen) spanischsprachigen SängerInnen, die durchwegs ihr Konzerthausdebüt feierten. In guter Erinnerung wird mir Gustavo Pena bleiben, der zwar nur aus dem Hintergrund einen Schmiedearbeiter singen durfte, aber dafür mit frischem, durchgeformtem Tenor. Das Orchester unter Josep Pons spielte etwas laut auf den Effekt getrimmt.

Das Publikum war zufrieden und erklatschte gastfreundlich eine Zugabe.