1. KONZERT WIEDERAUFBAUFOND
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UPDATE 11.12.2024
Wiener Konzerthaus
12. Juli 1945, 17.30 Uhr

Das Konzert war für 1. Juli geplant und musste, folgt man den Meldungen in der Tageszeitung "Neues Österreich" sowie in der "Österreichischen Zeitung"  wegen technischer Schwierigkeiten (Stromstörung) kurzfristig verschoben werden. Siehe Mitteilung "Neues Österreich" und "Österreichische Zeitung" vom 1. Juli 1945. Das Konzert wird in beiden Zeitungen am 12. Juli  für denselben Tag angekündigt. "Neues Österreich" hat am 14. Juli  eine Rezension veröffentlicht. Die Reprise hat laut "Neues Österreich" am Samstag den 21. Juli stattgefunden: gelistet  am 21. im Veranstaltungskalender von "Österreichischen Zeitung" und "Neues Österreich". Offensichtlich wurden die für den 1. Juli gedruckten Programmzettel weiter  verwendet.

Ludwig van Beethoven
Egmontouvertüre

Ansprache:Staatssekretär Dr. Ernst Fischer

Ludwig van Beethoven
IX. Symphonie

Musikalische Leitung: Josef Krips
Die Wiener Philharmoniker
Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor

Irmgard Seefried
Elisabeth Höngen
Anton Dermota
Herbert Alsen

Am 25. Mai 1861 wurde das nach den Plänen Eduard van der NüIls und August Siccard von Siccardsburgs auf den Festungslacisgründen erbaute Hofoperngebäude mit der Oper "Don Juan" von Wolfgang Amadeus Mozart eröffnet. Leider ist dieses herrliche Gebäude den Kriegsereignissen zum Opfer gefallen. Der aufopferungsvollen Arbeit des Gesamtpersonals der Staatsoper ist es gelungen, große Werte, die zum Wiederaufbau des Staatsoperngebäudes notwendig sind, zu erhalten. So sind zum Beispiel das Foyer, die Loggia und vor allem die berühmten Fresken des Wiener Malers Moriz von Schwind erhalte geblieben. Weiter sind große Teile der Fassade in einem Zustande, daß ein Weiterbau mögIich erscheint. Außerdem wurden Musterstücke von Holzschnitzereien der Türen, ferner Türknöpfe, Schnallen, Gitter, Beleuchtungskörper verschiedener Art in Sicherheit gebracht. Schlosser- und Tischlerwerkstätten sind mit ihren Einrichtungen gänzlich erhalten. Das Bühnenhaus und der Zuschauerraum sind mit den wertvollen Einrichtungen ein Raub der Flammen geworden. Diese Umstände lassen die berechtigte Hoffnung aufkeimen, daß das ehemalige Hofoperntheatergebäude in der ursprünglichen Form aufgebaut werden kann. Der Not der Zeit gehorchend gilt es nun, zur Selbsthilfe zu greifen. Aus eigenen Kräften wollen wir beginnen, jene Mittel zu schaffen, die notwendig sind, um das Haus wieder in neuem Glanze erstehen lassen zu können. Wir wenden uns an die Wiener Bevölkerung, die die Staatsoper als Wahrzeichen unserer gottbegnadeten Stadt liebt, bei der Beschaffung der Mittel behilflich zu sein.

Die Aktion "Wiederaufbaufond der Wiener Staatsoper" steht unter dem von Ehrenschutz von
Staatssekretär Dr. Ernst FISCHER.
Bürgermeister General a. D. Theodor KÖRNER.
Den Vorsitz des Arbeitskomitees hat
Minister a. D. Dr. Hans PERNTER
übernommen.

Die Mittel für, den Wiederaufbau werden durch Veranstaltungen von Konzerten zu ganz besonderen Preisen, Veranstaltungen von Matineen in den Räumen des noch erhalten gebliebenen Teiles der Staatsoper sowie durch Kulturzuschlag in besonderer Höhe bei Glanzvorstellungen, Zuschlag auf alle Eintrittskarten der Staatsoper für den Wiederaufbaufond der Staatsoper, Ausgabe von Bausteinen und Sammlungen beschafft. H. B.
(Originaltext aus dem vierseitigen Programmfolder)