LISE DAVIDSEN
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Lieder-
und Arienabend Klavier:James Baillieu |
Solistin
- Lise Davidsen |
Im ersten Solistenkonzert der Saison stellte sich die norwegische Sopranistin Lise Davidsen dem Publikum der Wiener Staatsoper mit einem gemischten Programm vor. Es spannte den Bogen vom skandinavischen Kunstlied bis zum Musical. Lise Davidsen ist ein seltener Gast an der Staatsoper: zweimal Ariadne, eine Sieglinde und eine „Peter Grimes“-Serie als Ellen Orford und stehen zu Buche. In der aktuellen Saison ist nur dieses Solistenkonzert angesetzt. Die Sängerin führte charmant durch den Abend, freute sich über das ausverkaufte Konzert und streute dem Publikum Rosen. Begleitet wurde sie aufmerksam vom Pianisten James Baillieu. Doch es wurde schnell klar, eine Liedsängerin „par excellence“ ist Davidsen nicht. Der kräftige Sopran der Sängerin malt eher in großen Konturen und ihm fehlt ein wenig die „Literarizität“. Der Effekt wird mehr aus der allgemeinen Emotion geschöpft, wie bei den melancholisch abschattierten Sibelius Liedern oder beim eindrucksvoll mit Wagner-Dramatik aufgeladenen Schubertschen „Erlkönig“ zu hören war. Außerdem klang ihr Sopran oft stark vibratolastig und unausgewogen, in der Mittellage abgedunkelt, ihre raumfüllenden Spitzentöne fluteten das Auditorium hingegen mit gestähltem, mondlichtkühlem Metall. Davon profitierte das deutsche Fach: die Hallenarie aus „Tannhäuser“, die sie dem jüngst verstorbenen Heldentenor Stephen Gould widmete, oder die „Fidelio“-Leonore. Aus meiner Sicht enttäuschend gestalteten sich hingegen die vorgetragenen Arien von Puccini und Verdi, mit einem insgesamt viel zu schwerfälligen Suchen nach geschmeidiger Italianità. Den Abschluss des offiziellen Programms bildete ein gut gelaunter Ausflug zur Csárdásfürstin und zu „My Fair Lady“. Nach starkem, dankbarem Applaus folgten als Zugaben noch das „Vissi d’arte“ und ein melancholischer Abschluss mit Edvards Griegs „Våren“. Das Programm: Edvard
Grieg: „Der gynger en Båd på Bølge“,
„Til min Dreng“, „Drømme“ Pause Giuseppe
Verdi: „Pace, pace, mio Dio!“, La
forza del destino |