ERÖFFNUNGSKONZERT
SAISON 2007/08 |
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Saisoneröffnungskonzert der Wiener Volksoper am 2. 9. 2007 Die Volksoper startete am Wochenende schwungvoll in die neue Saison. Auf den „Tag der offenen Tür“ am Samstag folgte am Sonntagabend ein „Eröffnungskonzert“ mit Opern-, Operetten- und Musicalmelodien. Wer am Samstagabend an der Volksoper vorbeispazierte, konnte dort schon das neue, sogar an der Fassade beleuchtungstechnisch umgesetzte „Farbleitsystem“ bewundern: Rot für die Operette, Silbergrau für die Oper, Grün für das Musical, Blau für das Ballett. Eine Lichtleiste am Portal macht sofort deutlich, was gespielt wird – auch der dem Gürtel zugewandte Anbau erstrahlt abwechselnd in den neuen Farben. Vier Sparten, vier Farben: die Positionierung der Volksoper sollte somit wirklich „augenfällig“ sein. Dass sich das Haus jeden Abend auf der Bühne „gegenüber vom Publikum“ zu „positionieren“ habe, verdeutlichte Christoph Wagner-Trenkwitz, der als charmanter Conférencier durch den Eröffnungsabend führte. Nicht nur wegen des Engagements aller Beteiligten geriet dieses Eröffnungskonzert „farbenfroh“: auch der Bühnenhintergrund erstrahlte je nach dargebotenem Musikstück in der passenden „Leitfarbe“. Die Volksoper konnte an diesem Abend nicht nur mit einem neuen, singenden Direktor aufwarten („Heute Abend mach ich Hochzeit“, „My Fair Lady“), der hörbar viel Applaus vom anwesenden Publikum erhielt, sondern mit allerhand weiteren „Schmankerln“ – die zu einem gelungenen „Potpourri“ von Publikumswünschen und Saisonvorschau gerieten: Nach einem knalligen Entree („Orpheus in der Unterwelt“), einem Ausflug in die „seriöse“ italienische Oper (Edith Lienbacher und Pavel Cernoch – „La Traviata“) und einem kraftvollen „Dapertutto“ (Sebastian Holecek) folgte mit operettenhaftem Liebesglück (Kristiane Kaiser und Mehrzad Montezari, „Land des Lächelns“) die Überleitung ins Komödiantische. Morten Frank Larsen gab als Barbier ein viel beklatschtes Stelldichein und Kurt Rydl amüsierte als stimmgewaltiger Basilio – beide sangen in italienischer Sprache. Der Besinnlichkeit des „Evangelimanns“ („Selig sind, die Verfolgung leiden“, Sebastian Reinthaller, Andrea Bönig, Kinderchor) folgte Peter Minich als berührend lebensweiser Weißer-Rössl-Kaiser: „S‘Ist einmal im Leben so / allen geht es ebenso / was man möcht' so gern / ist so fern …“. Für „Paprika“ sorgten Ulrike Steinsky, Sándor Nemeth und Wolfgang Gratschmaier, die zugleich bewiesen, dass auch Japanisch eine „Operettensprache“ ist („Joj Mamam Bruderherz“ aus „Csárdásfürstin“) – das Publikum klatschte eifrig mit. Dagmar Koller war extra aus Portugal angereist, um der neuen Direktion ihre Referenz zu erweisen: „Ich bin, was ich bin“ („La Cage aux Folles“). Nachdem sich Kurt Rydl noch als Musicalstar profiliert hatte („Wenn ich einmal reich wär“) feierte Direktor Meyer seine schon oben angesprochene „Hochzeit“. Dann steuerte Ferruccio Furlanetto ein imposantes „Ol‘ Man River“ bei, für das er eifrigst bejubelt wurde. Birgid Steinberger und Annely Peebo tauchten in die erotische Frauenwelt von Florenz („Boccacio“). Den Schlusspunkt setzte stilgerecht die „Fledermaus“, unter anderem mit Daniela Fally als Adele, voll kernigem Wiener Stubenmadl-Schmäh und virtuoser Koloratur. Das Programm war gut ausgewählt, ebenso wie die Vortragenden, die sich über reichlichen Beifall freuen durften. Der Abend dauerte rund eindreiviertel, kurzweilige Stunden. Das Programm im Überblick: Jacques
Offenbach: Orpheus in der Unterwelt Giuseppe
Verdi: La Traviata Jacques
Offenbach: Hoffmanns Erzählungen
Franz Lehar: Das Land Lächelns Gioacchino
Rossini: Der Barbier von Sevilla Wilhelm
Kienzl: Der Evangelimann Ralph
Benatzky: Im Weißen Rössl Emmerich
Kálmán: Die Csárdásfürstin Jerry
Herman: La Cage aux Folles Jerry
Block: Anatevka Frederick
Loewe: My Fair Lady Jerome
Kern: Show Boat Franz
von Suppe: Boccaccio Johann
Strauß: Die Fledermaus Orchester,
Chor und Kinderchor der Volksoper Wien www.operinwien.at 2007 - © Dominik Troger |